Im östlichen und immer mehr auch im westlichen Konzept ist Gesundheit kein fester Besitz. Sie kann durch alle möglichen Erkrankungen angegriffen werden und „verloren gehen“. Gesundheit ist ein ständiger kreativer Gestaltungsprozess, mit dem Ziel, einer flexiblen Balance zwischen der Verfolgung und Erhaltung wichtiger Lebensziele und der Auseinandersetzung mit internen und externen Anforderungen. Sie ist als ein ausgewogenes und dynamisches Gleichgewicht zu sehen, das störungsanfällig und verletzlich ist und jeden Tag von neuem kultiviert und gepflegt werden will.

Qigong hilft dabei eine stabile und gesundheitsfördernde Lebenseinstellung zu entwickeln. Es trägt dazu bei, einen liebevollen, respektvollen und fürsorglichen Umgang mit sich selbst und dem eigenen Körper zu finden. Es wirkt kräftigend, stärkt die Widerstandskräfte und nährt den Körper.

Häufig wird über die positive und wohltuende Einflussnahme von Qigong auf unterschiedlichste Beschwerden berichtet. Schon bei Anfängern sind eine Beruhigung des Atems sowie mehr innere Ruhe und Gelassenheit zu beobachten.

Da jede Übung für jeden Patienten je nach Kondition und Konstitution modifiziert werden kann, sind Qigong-Übungen in fast jedem Gesundheitszustand durchführbar. Regelmäßiges, beständiges Üben führt zu einer sich langsam verbessernden physiologischen und psychischen Konstitution im Sinne einer Regulation.

Regulation bedeutet in diesem Sinne Ausgleich und Balance. Fülle wird verringert und Leere aufgefüllt.

Qigongübungen sind ein aktiver Prozess zur Selbstregulierung und Selbstheilung.